Freitag, 3. Juni 2011

Unterwegs im Bergregenwald von Ecuador


Die Blogeinträge werden spärlicher...dies ist jedoch nicht zwangsläufig unserer Faulheit geschuldet;) Auf Steffis Arbeit jagt ein Auftrag den Nächsten und ich bin in den letzten Tagen in den Bergregenwald abgetaucht. Die letzten 10 Tage habe ich in einem Dorf mit 150 Einwohnern gelebt und gearbeitet, ohne Internet- und Telefonempfang. Chilma Bajo befindet sich direkt an der kolumbianischen Grenze im Norden von Ecuador, eine unbefestigte Straße verbindet die Gemeinde mit der Außenwelt. In den nächsten 2 Monaten werde ich vier weitere Gemeinden für jeweils 10 Tage besuchen, mit denen sich die Fundacion Altropico in enger Zusammenarbeit befindet. Kommenden Mittwoch werde ich bereits wieder aus Quito abreisen. In den jeweiligen Gemeinden gibt es an den ansässigen Schulen sog. „Clubs Ecologicos“, die unterschiedlichste Umweltprojekte realisieren und jede Menge Arbeit für einen Praktikanten aus Deutschland bereit halten:)
In Chilma Bajo bestand meine Hauptaufgabe darin, eine touristische Karte zu konstruieren. Ausgestattet mit GPS-Gerät habe ich (hoffentlich) alle touristisch potentiellen Punkte kartiert und mögliche Wanderungen zu entfernteren Sehenswürdigkeiten aufgenommen. Wasserfälle, heiße Quellen, Primärregenwald und archäologische Kostbarkeiten sind die Attraktionen der Region. Ohne ortskundigen Führer hat man im Regenwald trotz GPS wenig Chancen sein Ziel eigenständig zu erreichen. Machete und Gummistiefel gehören bei den Einwohnern zur Grundausstattung. Über die historischen Pedroglifen („Felseinmeiselungen“) weiß man bisher nur sehr wenig, ein kolumbianisches Forscherteam besuchte erst letzte Woche das Dorf, konnte mir aber auch keine Altersangaben nennen. Ich nehme nur die Koordinaten auf und erfreue mich an den offensichtlich historischen Landkarten. Nach 10 Tagen bin ich nun wieder in der Zivilisation angekommen und wieder ins hektische Treiben in Quito eingetaucht. Endlich haben wir mal wieder ein paar Tage gemeinsam:)
Am Wochenende begeben wir uns an den Fuß des aktiven Vulkans bei Baños, den über 5000 m hohen Tungurahua. Hoffentlich können wir einen freien Blick auf die aufsteigende Vulkanasche genießen:) Hasta luego y muchos saludos de Ecuador!

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