Donnerstag, 16. Juni 2011

Der Weg findet hier sein abbruptes Ende, wir geniessen die kuehlenden Wassertroepfchen in der Luft. Es wird wohl nicht der letzte Wasserfall gewesen sein... 
...hat sich doch gelohnt die Kletterei, oder?
Diesmal auf gemeinsamer Erkundungstour:) Mit ausreichender Seilsicherung und etwas Mut mussten wir diesen Wasserfall ueberwinden, um einen noch viel Schoeneren bewundern zu koennen...
Ein Wasserfall jagt den Naechsten, Ecuador hat wahrscheinlich mehr "Cascadas"als Einwohner;) Nur eine Auswahl findet nachfolgend auf der "Touri-Map" einen Eintrag. Dieser entspricht in Heohe und Wassermenge den Anforderungen fuer den anspruchsvollen Tourist aus dem flachen Laendle;) In der naeheren Umgebung von Gualchan existieren allein 20 groessere Wasserfalle, da heisst es den Ueberblick zu behalten...
Das mit dem "Giessen" haben die Kinder dann doch etwas zu ernst genommen, auch Steffi konnte sich den Giessattacken nicht voellig entziehen. Steffi besuchte mich das Wochenende wieder einmal, auch wenn es nur fuer 24 h ist (die Anfahrt beansprucht viel Zeit), der Weg lohnt sich doch:)
Die "haengenden"Gaerten von Gualchan;)
Konstruktion eines Orchideen-Gartens mit natuerlichen Materialien, Baumstaemme dienen dabei als Befestigungsunterlage. Insgesamt sammelten wir ueber 70 Orchideen in wenigen Stunden, jetzt heisst es nur noch den richtigen Standort auszuwaehlen... 
Nicht etwa aus dem Wald holen wir die fragilen Pflaenzlein, sondern aus der Boeschung einer relativ neuen Strasse. Der magere Standort bietet fuer die sonst epiphytischen Orchideen gute Standortbedingungen: wenig Naehrstoffe, ausreichend Licht und Feuchtigkeit. 

Bergdorf Gualchan - eine weitere Wirkungsstaette von Altropico

Auf Orchideenjagd mit den Kindern aus dem Club Ecologico in Gualchan

Montag, 6. Juni 2011

Abschiedfeier in Chilma Bajo, nach MEZ: Männertag, 4 Uhr. Das Foto könnte also auch in Deutschland entstanden sein;) Normalerweise gibt es in der Gemeinde keinen Gerstensaft, dieser wurde von der nächst größeren Siedlung eingeführt. Ich habe in Chilma Bajo ein Stück mehr das rauhe "Landleben" in Ecuador kennengelernt . Viele von meinen neuen Bekanntschaften nehmen tagsüber auch die Säge in die Hand, man begibt sich auf ständige Gradwanderung...der Konflikt zwischen Regenwalderhaltung und sich ausdehnender Viehwirtschaft bleibt wohl auch in Zukunft bestehen.
Nach 10 Tagen in Chilma Bajo wurde mir am letzten Abend ein ganz besonderes Abendessen zubereitet: Meerschweinchen (span. cuy) am Spieß. Schmackhaftes und zartes Fleisch, von einem Selbstversuch ist jedoch abzuraten;)

Freitag, 3. Juni 2011

Aufgrund aufgeweichter Straßen geriet dieses Gefährt samt Fahrer in Schieflage. Das halbe Dorf zog den Karren wieder auf die Straße, der Motor läuft, nur die Frontscheibe verteilt sich noch auf dem Acker....sop Feierabend, hoffe ich komm noch mal dazu ein paar Fotos hochzuladen...bis dahin
Exkursion mit dem "Club Ecologico" an die heißen Quellen. Wie fast jeden Nachmittag hatte es auch an diesem Tag reichlich geregnet.
Cascada "Peña blanca"(Weißer Rauch), fern ab von jeglicher Siedlung. 4 Stunden Fußmarsch mit Machete und Gummistiefeln quer durch den Regenwald lagen hinter uns...

Der Bergregenwald von Chilma Bajo - lückig, aber zum Glück noch reichlich vorhanden
Ausflug zur Cascada "Velo de Novia" - Schleier der Schönen ganz frei übersetzt
Am Wochenende besuchte mich Steffi in der entlegenen Gemeinde, wir nahmen die wenigen Pferde in unseren Besitz:)
Konstruktion zum Schutze der historischen "Felskarten" in Chilma Bajo

Unterwegs im Bergregenwald von Ecuador


Die Blogeinträge werden spärlicher...dies ist jedoch nicht zwangsläufig unserer Faulheit geschuldet;) Auf Steffis Arbeit jagt ein Auftrag den Nächsten und ich bin in den letzten Tagen in den Bergregenwald abgetaucht. Die letzten 10 Tage habe ich in einem Dorf mit 150 Einwohnern gelebt und gearbeitet, ohne Internet- und Telefonempfang. Chilma Bajo befindet sich direkt an der kolumbianischen Grenze im Norden von Ecuador, eine unbefestigte Straße verbindet die Gemeinde mit der Außenwelt. In den nächsten 2 Monaten werde ich vier weitere Gemeinden für jeweils 10 Tage besuchen, mit denen sich die Fundacion Altropico in enger Zusammenarbeit befindet. Kommenden Mittwoch werde ich bereits wieder aus Quito abreisen. In den jeweiligen Gemeinden gibt es an den ansässigen Schulen sog. „Clubs Ecologicos“, die unterschiedlichste Umweltprojekte realisieren und jede Menge Arbeit für einen Praktikanten aus Deutschland bereit halten:)
In Chilma Bajo bestand meine Hauptaufgabe darin, eine touristische Karte zu konstruieren. Ausgestattet mit GPS-Gerät habe ich (hoffentlich) alle touristisch potentiellen Punkte kartiert und mögliche Wanderungen zu entfernteren Sehenswürdigkeiten aufgenommen. Wasserfälle, heiße Quellen, Primärregenwald und archäologische Kostbarkeiten sind die Attraktionen der Region. Ohne ortskundigen Führer hat man im Regenwald trotz GPS wenig Chancen sein Ziel eigenständig zu erreichen. Machete und Gummistiefel gehören bei den Einwohnern zur Grundausstattung. Über die historischen Pedroglifen („Felseinmeiselungen“) weiß man bisher nur sehr wenig, ein kolumbianisches Forscherteam besuchte erst letzte Woche das Dorf, konnte mir aber auch keine Altersangaben nennen. Ich nehme nur die Koordinaten auf und erfreue mich an den offensichtlich historischen Landkarten. Nach 10 Tagen bin ich nun wieder in der Zivilisation angekommen und wieder ins hektische Treiben in Quito eingetaucht. Endlich haben wir mal wieder ein paar Tage gemeinsam:)
Am Wochenende begeben wir uns an den Fuß des aktiven Vulkans bei Baños, den über 5000 m hohen Tungurahua. Hoffentlich können wir einen freien Blick auf die aufsteigende Vulkanasche genießen:) Hasta luego y muchos saludos de Ecuador!