Sonntag, 1. Mai 2011

Von der Küste nach Quito


Nach über einer Woche Dokumentationsruhe finden wir heute ausreichend Zeit, über unsere letzte Reisewoche zu berichten. In den vergangenen Tagen sind wir von Süd nach Nord die ecuadorianische Küste entlang gefahren und haben uns ein wenig mehr Entspannung gegönnt als üblich bei unseren Rundreisen. Derweil sind wir in unserer neuen Wahlheimat Quito angekommen, haben unser geräumiges Zimmer in der Gastfamilie bezogen und warten gespannt auf unseren morgigen ersten Arbeitstag:)

Von Guayaquil im Süden des Landes setzte sich unsere Reise nach Puerto Lopez fort. Dieses einst verschlafene Fischerdorf hat sich mittlerweile zu einem Touristenzentrum entwickelt. Ecuadorianer und Touristen aus Übersee teilen sich den Strand und schlürfen abends die sehr preisgünstigen Cocktails um die Wette. Wir haben die Osterfeiertage in Puerto Lopez verbracht und den Ort als Ausgangspunkt für einige Tagestouren genutzt. In Canoa, Cojimíes und San Lorenzo verbrachten wir weitere Nächte, bis es uns gestern wieder in die Anden nach Quito verschlagen hat. Der Temperatursturz und Sauerstoffmangel ist uns noch ins Gesicht gepinselt, wir befinden uns gerade noch in der Akklimatisierungsphase. 

Vom Vulkanausbruch am Tungurahua  (120 km südöstlich von Quito) haben wir erst heute aus dem Internet erfahren. Der Berg kommt seit Jahren nicht zur Ruhe, augenblicklich kommt es jedoch zu stärkeren Eruptionen, von denen man in Quito aber bisher nichts mitbekommt. Wenn sich der Vulkan beruhigt hat, werden wir uns das Spektakel aus der Nähe betrachten:) Im Moment verfolgen wir die Geschehnisse nur in den Nachrichten. In Quito ist man gegenwärtig vielmehr mit Hangrutschungen beschäftigt, die momentan eine Wohnsiedlung bedrohen. Die ausufernde Urbanisierung greift in die (waldlosen) Hangbereiche über, die heftigen Regenfälle im April beschleunigten die sonst so träge Masse. Eine Wiederaufforstung wäre wohl angebracht, auf diese Idee scheinen aber bisher nur wenige Leute zu kommen. Stattdessen ist das Verkehrsministerium damit beschäftigt,  speziell in den Anden komplette Hangbereiche „abzusprengen“.  Vielleicht finden wir mal ein hübsches Foto, wo dieser Prozess anschaulich dargestellt wird. Vamos...

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