Montag, 16. Mai 2011

Fluechtlinge aus dem Regenwald...sie warten wahrscheinlich auf eine bessere Zukunft;) Hoffen wir das Beste:)
Wir probieren uns an einem Jagdinstrument der indigenen Bevoelkerung. Im Hintergrund Keramiken und Werkzeuge unbekannten Alters. Diese "Schaetze" schlummern hier in einem gewoehnlichen Haushalt...
Es handelt sich augenscheinlich um einfache Landkarten, das Alter jedoch unklar.
Begutachtung von einer "eingemeiselten" historischen Landkare im Grenadinenfeld
In der Umgebung von Chilma trifft man auf zahlreiche Wasserfaelle. Fuer den Tourismus sollen Einige mit kleinen Pfaden zugaenglich gemacht werden, ohne Kettensaege versteht sich;)
Von den Schuelern wurde im Dorf ein Orchideengarten angelegt. Ein Grossteil der fragilen Pflaenzlein lebt epiphytisch auf Baeumen, daher wurden Staemme als Unterlage ausgewaehlt.
Eine von ueber 1000 (bisher) dokumentierten Orchideenarten in dieser Region. Im Dorf wurde in Zusammenarbeit mit der Schule ein "Club Ecologico" gegruendet, der insbesondere die Kinder fuer den Regenwald sensibilisieren soll.
Platz schaffen fuers werte Rind. Diese Region besitzt eine der weltweit hoechsten Biodiversitaet, 90% vom Bergregenwald sind bereits verschwunden, die Herren sorgen fuer weitere Ausduennung. Ein Gespraech fuehrte in die Sinnlosigkeit...

Unterwegs mit der Fundacion Altropico in den letzten Bergregenwaeldern von Ecuador

Ankunft in Chilma Bajo, einem abgelegenen Dorf in der Grenzregion zu Kolumbien. Weder Internet noch Telefon erreichen die Region. Ich werde demnaechst fuer 10 Tage in dieser "Idylle" arbeiten und (versuchen) fuer das Dorf eine touristische Karte zu erarbeiten. Die Abholzung schreitet jedoch kontinuierlich voran, die Hoffnung liegt im Geschaeft mit moeglichst schonendem Tourismus. Um die Abholzung zu stoppen, versucht Altropico den  Menschen Einkommensalternativen zu schaffen.
Nach 7 Stunden Wanderung und insgesamt 1000 m Abstieg erreichen wir die Thermalquellen von Papallacta:) Belohnt werden wir noch mit letzten Sonnenstrahlen auf den schneebedeckten Antisana.
...ausgestattet mit Fernglas und angesteckt von meinem Betreuer von Altropico begeben wir uns auf Vogelbeobachtung.
zahlreiche "Lagunas" kennzeichnen dieses Hochplateau
Ein "Mariposa" (span. Schmetterling) gesellt sich zu uns...
Es quellt, fliesst und stroemt. Diese Wanderung wird nicht umsonst "El Aqua y la Vida" genannt. Den anscheinend einige Meter tiefen Quelltopf haben wir gluecklicherweise noch rechtzeitig zur Kenntnis genommen:)
Orientierungssinn und wasserfestes Schuhwerk waren von Vorteil auf diesen Pfaden

Wanderung im "Parque Nacional Cayambe - Coca"

Startpunkt an der Passhoehe in 4000 m Hoehe - Eine Wanderung auf dem Hochplateau in der Paramo-Vegetationszone

Sonntag, 8. Mai 2011

Vulkanbegegnung in Baños

Tungurahua, der aktivste Vulkan Ecuadors zeigt sich derzeit von seiner rauhen Seite. Durch einen Ausflug mit der Fundacion Altropico bekam ich bereits erste Eindruecke von seiner Aktivitaet. Ein baldiger Besuch wird bald folgen:)
Abstiegsfoto aus der Seilbahn, der zunehmende Sauerstoffgehalt holt uns aus der Daemmerung:)
Nebelschwaden begleiteten den Abstieg
...in wenigen Minuten verdunkelte sich der Himmel, erste Wolken kondensierten ueber dem Gipfel...
Gluecklich aber voellig fertig erreichen wir nach  3 Stunden den Gipfel. 700 m Hoehendifferenz fuehlen sich in dieser Meereshoehe wesentlich mehr an...
...der Gipfel fast erreicht
noch mehr Florenelemente dieser Hoehenzone, fuer Uninteressierte: Augen zu und durch;)
Der Blick schweift zurueck in die Ferne...
Einblicke in einige Vegetationselemente der Paramo-Zone (hoechste Vegetationszone der Anden): Horste, Polster, Zwergbuesche und carnevore Pflaenzlein;)
Steffi auf Aufstiegskurs:) Der ruhende Vulkan gewaehrt uns Zugang...
...auf ueber 4000 m Hoehe entfaltet die Sonne hoechste Strahlungsdosen, wir schuetzen uns mit provisorischen Hilfsmitteln...der knapp  4700 m hohe Pichincha praesentiert sich noch unter fast wolkenlosen Himmel:)
Blick auf Quito und auf den schneebedeckten Cayambe (5790 mueNN)

Wanderung zum Pichincha

Gluecklicherweise erleichtert uns die Seilbahn den ersten Teil des Aufstiegs von Quito in 3000 m zum Ausgangspunkt der eigentlichen Wanderung in 4000 mueNN

Sonntag, 1. Mai 2011

Sonnenuntergang in Cojimies, unser Urlaub neigt sich dem Ende und wir verabschieden uns von der Pazifikkueste.
Die allgegenwaertige Regenwaldzerstoerung insbesondere in den noerdlichen Kuestenregionen klammern wir vorerst aus. Ein Tag Busfahrt durch diese Regionen treiben einem sorgenvolle Falten ins Gesicht. Ich koennte vor Wut aus dem Bus springen und aktiv werden. Vor einer neu bepflanzten endlosen Monokulturwueste brannten am Haupteingang Reifenstapel, wahrscheinlich der wuetende Mob der Arbeiter. Da fragt man sich, wer profitiert eigentlich von dieser flaechendeckenden Zerstoerung? Der bittere Beigeschmack bei der Reise an der Kueste bleibt, das Amazonasgebiet auf der oestlichen Seite der Anden hat uns in den vergangenen Wochen am Meisten beeindruckt, wir werden wohl dorthin zurueckkehren...
In 3 Wochen mit dem Fahrrad durch Ecuador, wir haben das gerade so per Bus bewaeltigt. Buen suerte!
Dachbekanntschaft auf einem Bus von Canoa in den Norden. Ein Fahrradfahrer aus Ecuador wirbt fuer umweltfreundliches Reisen, auf diesem Teilstueck hat er wohl ein wenig geschummelt;)
3 Naechte haben wir in dieser landestypischen Unterkunft in Canoa verbracht, gefuehrt von einer Rentnerin aus Goerlitz, die sich vor 7 Jahren fuer ein Leben in Ecuador entschlossen hat. Haengematten gehoeren wie hier fast in jeden ecuadorianischen Haushalt, insbesondere um die Mittagszeit zu ueberdauern. 
Auf dem Rueckweg bekamen wir eine guenstige Mitfahrgelegenheit auf dem "Moto":) Ich waere lieber selber gefahren:/
Buen aproveche! Steffi, ausgezeichnete Krabbentesterin, Urteil: hervoragend!
Arthur, ausgezeichneter Jaeger und exzellenter Koch
Die "Shrimps" tummelten sich unter Steinen und an der Uferboeschung, meine Fangerfolge beschraenkten sich auf 2 kleine Exemplare.
Im Anschluss: Auf der Jagd nach Flusskrabben, eine Delikatesse bei den Einheimischen. Ich durfte erstmal nur den Eimer halten:(
Besuch in der "Finca Organica" am Rio Muchacho. Hier probiert sich Steffi gerade, aus einer Mate-Frucht ein Trinkgefaess herzustellen.  
Sonnenschutz und Hautkur in Einem.
Neuer Tag, neues Abenteuer: Tour nach Aqua Blanca zu einer schwefelhaltigen Thermalquelle. Wir stuerzten uns in unbekannte und uebelriechende Gewaesser:)
Tauchgang vor der Insel, mit Schnorchel und Taucherbrille begaben wir uns auf Schatzsuche, entdeckt haben wir aber vielmehr die Schaetze des Meeres...
Ausblick auf Brandung und in Richtung Japan. "Hola Ritschie", wir haben dir gewunken, aber du hast es wohl verschlafen;)
2 Inseleindringlinge erkunden das Eiland auf abgesteckten Pfaden unter sengender Mittagshitze. Die Folgen spuerten wir trotz Kopfbedeckung am naechsten Tag, ich gar nur vom Bett aus:( "Isla de la Plata" bedeutet uebrigens "Silberinsel". Der Legende nach stammt der Name entweder vom reichlich vorhanden Guano oder von einem angeblichen Schatz, der hier von Piraten versteckt wurden sein soll. Uns gefaellt die 2. Variante der Namensgebung wesentlich besser:)
Neben dem Albatros wohl der beruehmteste Insulaner, der Blaufuss-Toelpel, in spanisch "Piquero patas azules".
Waehrend unserer einstuendigen Ueberfahrt vorbei an altersschwachen Thunfisch-Kuttern, der "kalte" Humboltstrom sorgt fuer fischreiche Fanggruende. Zwischen Juni und August lassen sich ebenso Buckelwale beobachten, wir  sind leider noch zu frueh, die Giganten der Meere tummeln sich noch in der Antarktis und versorgen sich mit reichlich Krill.
Bootsausflug von Puerto Lopez auf die Vogelinsel "Isla de la Plata", auch "Klein-Galapagos" genannt. Von unserer Gastmutter auch liebevoll "Galapagos fuer Arme" bezeichnet.

Von der Küste nach Quito


Nach über einer Woche Dokumentationsruhe finden wir heute ausreichend Zeit, über unsere letzte Reisewoche zu berichten. In den vergangenen Tagen sind wir von Süd nach Nord die ecuadorianische Küste entlang gefahren und haben uns ein wenig mehr Entspannung gegönnt als üblich bei unseren Rundreisen. Derweil sind wir in unserer neuen Wahlheimat Quito angekommen, haben unser geräumiges Zimmer in der Gastfamilie bezogen und warten gespannt auf unseren morgigen ersten Arbeitstag:)

Von Guayaquil im Süden des Landes setzte sich unsere Reise nach Puerto Lopez fort. Dieses einst verschlafene Fischerdorf hat sich mittlerweile zu einem Touristenzentrum entwickelt. Ecuadorianer und Touristen aus Übersee teilen sich den Strand und schlürfen abends die sehr preisgünstigen Cocktails um die Wette. Wir haben die Osterfeiertage in Puerto Lopez verbracht und den Ort als Ausgangspunkt für einige Tagestouren genutzt. In Canoa, Cojimíes und San Lorenzo verbrachten wir weitere Nächte, bis es uns gestern wieder in die Anden nach Quito verschlagen hat. Der Temperatursturz und Sauerstoffmangel ist uns noch ins Gesicht gepinselt, wir befinden uns gerade noch in der Akklimatisierungsphase. 

Vom Vulkanausbruch am Tungurahua  (120 km südöstlich von Quito) haben wir erst heute aus dem Internet erfahren. Der Berg kommt seit Jahren nicht zur Ruhe, augenblicklich kommt es jedoch zu stärkeren Eruptionen, von denen man in Quito aber bisher nichts mitbekommt. Wenn sich der Vulkan beruhigt hat, werden wir uns das Spektakel aus der Nähe betrachten:) Im Moment verfolgen wir die Geschehnisse nur in den Nachrichten. In Quito ist man gegenwärtig vielmehr mit Hangrutschungen beschäftigt, die momentan eine Wohnsiedlung bedrohen. Die ausufernde Urbanisierung greift in die (waldlosen) Hangbereiche über, die heftigen Regenfälle im April beschleunigten die sonst so träge Masse. Eine Wiederaufforstung wäre wohl angebracht, auf diese Idee scheinen aber bisher nur wenige Leute zu kommen. Stattdessen ist das Verkehrsministerium damit beschäftigt,  speziell in den Anden komplette Hangbereiche „abzusprengen“.  Vielleicht finden wir mal ein hübsches Foto, wo dieser Prozess anschaulich dargestellt wird. Vamos...