Sonnenaufgang, wir nutzten die fruehen Morgenstunden zur Vogelbeobachtung. Spaeter traten wir den Rueckweg nach Quito an, wo wir nun die letzten Tage unserer Ecuadorreise verbringen. Ueber 4 Monate sind wir nun in dem kleinen Staat am Aequator, trotzdem haben wir laengst nicht alle Teile des Landes kennengelernt. Ecuador ueberwaeltigt mit seinem Facettenreichtum an unterschiedlichen Landschaften und seiner enormen Biodiversitaet auf kleinem Raum. Sonntag Nacht werden wir Ecuador mit schoenen Eindruecken und Erinnerungen verlassen und sicherlich irgendwann einmal zurueckkehren... Que te vaya bien!
Mit den schweizer Abenteurern schlagen wir uns mit Guide durch den Primaer-Wald und lassen uns die pflanzlichen Heilkraefte des Regenwaldes erklaeren.
Neben diesem 800 jaehrigen Urwaldriesen wirkt selbst die grosse Steffi ganz klein;)
Eingefangene 2 jaehrige Anakonda...wird aber wieder der Freiheit entlassen.
Ein stattliches Exemplar, ausgewachsene schwarze Kaimane koennen bis zu 6 m Koerperlaenge erreichen, dieser Bursche war wohl etwas kleiner...
Er ist gewissermassen der "Chuck Norris" aus der Schweiz...wir konnten mit ihm und seinen Freunden an einer naechtlichen Kaimantour teilnehmen. An diesem Abend wollte er fuer uns einen Jung-Kaiman mit den Haenden fangen (er hat jahrelange Erfahrung mit den Tierchen), nach zahlreichen Versuchen konnte er ein 2m Exemplar packen, nur war der Kaiman doch etwas zu ausgewachsen und er musste nach 5 sek wieder loslassen, vielleicht doch besser so fuer die Bootsinsassen:)
Pirania-Fischen an unserer sehr rustikalen Dschungelherberge im Reserva Limoncocha...naja man koennte es eher als Fuetterung bezeichnen, der Koeder war aufgebraucht und die Piranias gesaettigt. Diese Lagune bzw. toter Seitenarm des Rio Napo ist ein Paradies fuer Zoologen, neben den Piranias trifft man hier auf Anakondas, Kaimane und eine artenreiche Vogelwelt...mit den Kaimanen werden wir noch Bekanntschaft machen:)...wir sind gespannt
Die Weiten des Rio Napo in der Naehe von Coca.
Kriegsbemalung, um Jaguare und anderes Wild von uns zu halten:) Wir befinden uns im Amazonasbecken im Reserva Limoncocha in der Naehe vom Yasuni-Nationalpark. So tief sind wir bisher noch nie in den Regenwald vorgedrungen. Von Coca aus haben wir auf dem Rio Napo die letzten Kilometer mit dem Boot zurueckgelegt. Neben Tiefland-Regenwald wird die Region noch von der Erdoelfoerdung gekennzeichnet. Gasfackeln und Oelleitungen befinden sich hier an zahlreichen Orten.
Sonntag, 7. August 2011
Ab und an geht es dann doch etwas lebhafter zu, den Sprung haben wir mit der Kamera leider etwas verpasst...nach gut einer Stunde Walbeobachtung verliessen wir die aufgewuehlte See, konnten im Anschluss noch etwas schnorcheln, die Blaufuss-Toelpel-Gemeinde besuchen und Steffis Geburtstag am Strand ausklingen lassen...Vielen Dank fuer die Glueckwuensche aus der Heimat, wir freuen uns auf die Nachfeier(n):)!
Auf Tauchgang...ruhig und friedlich gleiten die Ozeanriesen vor Ecuadors Kuesten. Seit 1966 steht der Buckelwal unter weltweiten Artenschutz, jetzt ruecken ihm nur noch Touristen auf den Pelz. Hoffen wir, dass er sich durch die Schiffsmotoren nicht allzu sehr gestoert fuehlt, die Flucht vor uns haben sie jedenfalls nicht ergriffen...
Nach einigen Minuten tut sich was an der Wasseroberflaeche, direkt am 2. "Touri-Boot" atmen 2 Buckelwale auf, wahrscheinlich eine Mutter mit ihrem Kalb. Die Muetter nehmen uebrigens waehrend ihrer Zeit in ihren Winterquatieren am Aequator keine Nahrung auf, die Kaelber verschlingen trotzdem jeden Tag stolze 400 l Frischmilch;).
Mal ein etwas ausgefalleneres Geburtstagsgeschenk:) Walbeobachtung vor der Kueste von Puerto Lopez. Die Buckelwale sind aus ihren Sommerquartieren aus der Arktis in tropische Gewaesser zurueckgekehrt, um ihre Jungen aufzuziehen. Wir nutzen die einmalige Gelegenheit und blicken mit Anspannung auf die weite See...
Freitag, 5. August 2011
Wir geniessen den Moment:) Fuer uns sind die Bilder schon wieder fast so unvorstellbar wie aus der Wohnzimmerperspektive in Deutschland. Wir sitzen nun im Internet-Cafe von Puerto Lopez, die Wellen des Pazifiks rauschen vor der Haustuer und der Abend ist lau. Auch wenn sich die Kulisse um 180ª gedreht hat, die Erinnerungen und Eindruecke vom Cotopaxi schwirren uns noch durch den Kopf, die Nachwirkungen noch koerperlich spuerbar. Ecuador, un pais con muchas caras;)
Blick auf den Kraterrand und den am Horizont erkennbaren Chimborazo (ca. 6300 m ueNN), Ecuadors hoechster Erhebung. Ein Traum fuer Alpinisten bzw. Andinisten;)
Gipfelglueck: Nach ueber 7 h Aufstieg erreichen wir 7.30 Uhr die Spitze des Cotopaxi. Ueber den Wolken...das Wetter traumhaft, abgesehen vom eisigen Wind:)
Eiswand unterhalb des Gipfels.
Am Rande der Erschoepfung aber noch hochmotiviert gingen wir in den Endspurt: noch 200 Hoehenmeter. Jeder Schritt schmerzt, die Besteigung wird zur reinen Kopfsache.
Sonnenaufgang, der Schatten des Cotopaxi wird minuetlich kuerzer, die fehlenden Hoehenmeter schrumpfen in etwas langsameren Tempo. Zum Zeitpunkt befinden wir uns in 5700 m Hoehe, das 2. Paar musste hoehenbedingt abbrechen, wir waren hier also nur noch zu 3. mit unserem Guide.
Mitternacht, wir beginnen mit dem Aufstieg, 1400 Hoehenmeter liegen vor uns, davon muessen 1000 m im ewigen Eis mit Steigeisen und Eispickel zurueckgelegt werden.
Am Vortag: Anprobe der Steigeisen und Schneetraining. Steffi strahlt und der Optimismus ueberwiegt:)
Die Herausforderung: Der 5900 m hohe Cotopaxi, der 2. hoechste Berg von Ecuador (und angeblich hoechster aktiver Vulkan weltweit, wie uns vom Guide mitgeteilt wurde). Das Wetter am Vortag atemberaubend...
Die Besteigungscrew: Oesterreichisch-schweizerisches Duo und wir in den kaelteresistenten Blaumaennern:) Das "Basislager" befindet sich in 3600 m Hoehe, wo wir ein paar Stunden ruhen konnten, bevor 22 Uhr abends der Wecker klingelte. 22.30 Uhr Fruehstueck, im Anschluss fuhren wir mit dem Gelaendewagen bis auf 4500 m, von da aus fuehren alle Wege zu Fuss zum Gipfel. Um Mitternacht begannen wir den Aufstieg...
Montag, 25. Juli 2011
Fortsetzung folgt:)
José Maria, Kollege und erfahrener Bergsteiger ballt die Gipfelfaust. Sein umfangreiches Zubehör hat Steffi und mich fast völlig eingekleidet. Nächste Woche will er mit seinem Freund und uns zum Cotopaxi.
Geschafft:)...erster Härtetest bestanden, nächstes Wochenende versuchen wir uns am knapp 5900 m hohen Cotopaxi, vorausgesetzt das Wetter spielt mit.
Nach 4 Stunden Aufstieg erreichen wir in Seilschaft und mit ausreichender Bergsteigerausrüstung den schneebedeckten Gipfel. Letzte Woche sind wir noch durch den schwül-heißen Regenwald gewandert, an diesem Tag frieren wir bei -5 °C, Schneegestöber und eisigen Wind, Ecuador bietet die gesamte Bandbreite der Klimate:)
Steffi hat sich nun auch mit den zahmen Tierchen angefreundet:)
Auf 4400 m Höhe treffen wir auf eine kälteerprobte Alpakaherde.